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Frauen für die SPD-Arbeit begeistern
Erkenntnisse aus Studien und Forschung zum Engagement von Frauen*
Genderspezifische Forschung zu politischem Engagement bzw. politischer Kommunikation speziell in Mitgliederorganisationen gibt es wenig. Und wenn, dann ist sie noch nicht sehr bekannt und wird noch weniger beachtet.
Einige Erwartungen an Engagement von – vor allem jungen – Frauen lassen sich auch auf inaktive weibliche SPD-Mitglieder übertragen. Kreativ, punktuell, im lokalen Umkreis – so wollen sich viele engagieren. Offene, unkonventionelle und vielfältige Methoden werden gewünscht. Gleichzeitig gibt es eine distanzierte Haltung zum Politikbetrieb und zu verfestigten Strukturen. Männlich geprägte Organisationskultur schreckt ab.
- Frauen wollen ihr Engagement vorher einschätzen können: wie hoch ist der Zeitaufwand, welche Wirkung kann erzielt werden, was kann ich verändern?
- Sie wollen konkrete Angebote, die auch punktuell, kreativ und mit Lokalbezug sind.
- Sie identifizieren sich mit anderen Frauen.
- Männlich-dominierte Strukturen und Hierarchien schrecken ab.
- In Online-Debatten sind Frauen oft unterrepräsentiert. Daher müssen wir die Beteiligung von Frauen von Beginn an mitdenken.
Sitzungskultur
Gute Praxis aus dem SPD-Kreisverband Friedrichshain-Kreuzberg und der ASF Berlin-Mitte
Um bestehende Strukturen sowie Gleichstellung und Beteiligung zu verbessern, werden konkrete Maßnahmen vorgeschlagen. Bessere Sitzungen, eine Willkommenskultur und Geschlechtergerechtigkeit sollen etabliert werden.
Eine Jahresplanung wird erstellt, fortgeschrieben und regelmäßig versandt. Die Termindichte soll nicht überhandnehmen.
Sitzungen sollen verbindliche Anfangs- und Endzeiten erhalten und ca. 2 Stunden dauern. Nach 3 Stunden soll die Sitzung abgebrochen und ggf. vertagt werden.
Einladungen werden frühzeitig verschickt, beinhalten die angestrebte Endzeit. Informationen wie z.B. Protokolle oder Berichte sind beigefügt.
Die Redezeit beträgt 2-4 Minuten und soll eingehalten werden.
werden rechtzeitig versendet. Daneben muss über internetgestützte Verfahren für die Bearbeitung nachgedacht werden.
Berichte sind kurz – und gerne schriftlich – zu fassen. Wichtige Themen sind als eigener Tagesordnungspunkt (und nicht am Ende der Sitzung) zu behandeln.
Kinder sind bei allen Veranstaltungen willkommen. Bei Bedarf wird eine Kinderbetreuung angeboten.
Redelisten werden bei allen Veranstaltungen quotiert. Wenn die Quote nicht mehr eingehalten werden kann, ist die Redeliste zu schließen.
Wir treten für eine „Willkommenskultur“ ein und gehen aktiv auf neue Mitglieder zu. Jedes neue Mitglied bekommt eine Person an die Seite gestellt.
Sehr wichtig – nicht nur – für Neumitglieder ist eine verständliche Sprache. Wir verzichten auf Abkürzungen und auf Fremdwörter oder erklären sie.
Unser Führungsstil ist teamorientiert, vernetzt und transparent. Führungsaufgaben üben die gewählten Personen gemeinschaftlich aus.
Podien sind geschlechtergerecht zu besetzen. In Sitzungen sollen sich Referate von Männern und Frauen zahlenmäßig die Waage halten.
Mit speziellen Angeboten aktivieren wir gezielt Frauen. Das erfolgreiche Mentoringprogramm ist ein gutes Beispiel.
Mit speziellen Angeboten aktivieren wir gezielt Frauen. Das erfolgreiche Mentoringprogramm ist ein gutes Beispiel.
Der Bericht wird zusammen mit den Abteilungen und Arbeitsgemeinschaften erstellt. Alle Abteilungen (= Ortsvereine) diskutieren ihn vor den Neuwahlen.
Pluspunkte: Gleichstellung und Beteiligung
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Frauen willkommen: 8 Tipps für die Parteiarbeit
Im Landesverband Sachsen gab es einen Tischaufsteller mit acht ultimativen Tipps für eure Parteiarbeit, die (nicht nur) Frauen motivieren können, aktiv zu werden.
Nichts ist in Stein gemeißelt: wechselnde Orte für Sitzungen, die die Wegebelastung fair gestalten, und ein Hinterfragen der Anfangszeiten von Veranstaltungen oder Ortsvereinssitzungen können Hinderungsgründe minimieren.
Dazu gehören u.a.: Verbindliche Anfangs- und Endzeiten, eine gute ÖPNV-Anbindung, Beteiligung bei der Terminfindung und eventuell Kinderbetreuung.
Eine durchgehend gendergerechte Sprache ist für Einladungen selbstverständlich und auf den Sitzungen erstrebenswert. Es gibt eben Genossinnen und Genossen.
Themenwünsche von Frauen werden abgefragt und umgesetzt. Bei eigenen Projekten wird Hilfestellung und Vernetzung angeboten. Gemeinsamer Besuch von parteiexternen Veranstaltungen macht allen Spaß.
Redelisten werden geführt und – wenn nötig – Redezeitbegrenzungen eingeführt. Über die Option einer quotierten Redeliste kann votiert werden.
Von Anfang an wird eine Person als AnsprechpartnerIn benannt (FrauenbeauftragteR). Diese kann nachhaken, zur Kritik auffordern und dafür sorgen, dass Kritik auch angenommen wird.
Karrierewünsche werden abgefragt, bzw. mittel- und langfristig geplant und gefördert – nicht erst eine Woche vor einer Wahl.
Frauen werden sichtbar gemacht, z.B. durch Berichterstattung aus den Gremien. Und nicht vergessen: in Diskussionsrunden gehören auch Expertinnen aufs Podium.
Frauen willkommen – 8 Tipps aus Sachsen
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Mentoring – Tipps und Hinweise
Mentoring kann Chancen eröffnen und die politische Entwicklung der Beteiligten voranbringen. Doch damit dies gelingt, sind einige Punkte zu beachten, die wir in den Tipps und Hinweisen darstellen. Dort findet Ihr auch Beispiele.
Mentoring: Tipps und Hinweise
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